Getriebeschaden – die Ursachen

ausgebautes getriebe, das in den Händen einer Mechanikerin gehalten wird

Ob Schaltgetriebe oder Automatikgetriebe – ein Getriebeschaden ist nicht nur ärgerlich, sondern vor allem sehr kostspielig. Wenn man nicht gerade ein günstiges Austauschgetriebe auf Lager hat und dieses auch noch selbst einbaut, ist bei einem Getriebeschaden ein Betrag in vierstelliger Höhe die Regel. Dann bleiben nur wenige Optionen: Reparieren, verschrotten oder das Auto mit Getriebeschaden verkaufen. Doch was sind die Ursachen dafür? Es gibt verschiedene Symptome und Anzeichen, mit denen sich ein Defekt am Getriebe ankündigen kann. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie einen Getriebeschaden und dessen Ursachen erkennen können.

Technische und menschliche Ursachen

Das Getriebe ist eines der komplexesten Bestandteile des Antriebsstrangs im Auto. Es gibt zahlreiche Varianten unter den Getrieben, angefangen beim manuellen Schaltgetriebe über das klassische Automatikgetriebe bis hin zum Doppelkupplungsgetriebe, das auch als Direktschaltgetriebe oder kurz DSG-Getriebe bekannt ist. Jedes seiner Art ist während der Laufleistung Tag für Tag hohen Belastungen ausgesetzt. Die Ursache für einen Getriebeschaden kann daher sowohl technischer als auch menschlicher Natur sein. So gibt es etwa Hersteller und Zulieferer von Getrieben, von denen bekannt ist, dass die von ihnen verbauten Komponenten qualitativ minderwertig sind. Hier braucht es kein großes menschliches Zutun, um einen Getriebeschaden herbeizuführen.

Nach einer gewissen Laufleistung kann auch der Verschleiß dem Getriebe das Ende bescheren. Andersherum gibt es wiederum Fahrer, deren individuelle Fahrweise oder der Umgang mit dem Auto selbst das robusteste Getriebe an seine Grenzen bringt. Doch egal ob Getriebeschaden durch Menschenhand oder durch Verschleiß: Eine Getriebeinstandsetzung oder ein kompletter Austausch sind üblicherweise sehr kostenintensiv und können besonders bei älteren Modellen schnell den Wert des Fahrzeugs übersteigen – man spricht dann von einem wirtschaftlichen Totalschaden. Wer dies als Autofahrer verhindern möchte, sollte die möglichen Ursachen kennen und aktiv dazu beitragen, das Getriebe zu schonen.

genervter Mann mit kaputtem Auto telefoniert und sitzt dabei auf der Motorhaube seines Autos

Achten Sie auf Klang und Schaltverhalten

Wenn sich beim Fahren ungewöhnliche, rasselnd-metallische Geräusche oder Vibrationen bemerkbar machen, ist dies ein erstes Anzeichen dafür, dass etwas am Getriebe nicht stimmt. Lassen Sie dann nicht allzu viel Zeit verstreichen und suchen Sie eine Fachwerkstatt auf. Die Ursache kann hier noch vergleichsweise harmlos sein und sich mit etwas Glück nur auf einzelne verschlissene beziehungsweise beschädigte Teile beschränken, zum Beispiel Nadellager, Synchronring, Schaltmuffe oder einzelne Dichtungen. So vermeiden Sie teure Folgeschäden und können die Reparaturkosten noch in Grenzen halten.

Achten Sie auch auf das Schaltverhalten des Getriebes. Lässt sich an Ihrem Schaltgetriebe jeder Gang problemlos und ohne zusätzlichen Druck einlegen? Springen Gänge selbstständig heraus? Befindet sich das Fahrzeug im Leerlauf obwohl ein Gang eingelegt ist? Wird die Schaltung zunehmend hakelig? Lassen Sie in solchen Fällen das Getriebeöl überprüfen, denn es sorgt für die optimale Schmierung. Das Öl kann mit der Zeit an Viskosität und Schmierfähigkeit einbüßen oder dessen Füllstand durch Undichtigkeiten sinken. Ölmangel bedeutet sowohl bei Handschaltern als auch bei Automatik-Kfz letztendlich zunehmende Reibung und führt kurz- bis mittelfristig zu Schäden wie zum Beispiel sogenannten „Pittings“, also Ausbrüchen an Zahnrädern. Ein Getriebeschaden lässt dann nicht mehr allzu lange auf sich warten. Beachten Sie also die regelmäßigen Wartungsintervalle Ihres Autos, in deren Rahmen auch ein normaler Getriebeölstand gewährleistet ist wird.

 

Schlechte Angewohnheiten ablegen

Insbesondere als Besitzer eines Fahrzeugs mit manuellem Schaltgetriebe sollten Sie beim Einlegen und Wechseln der Gänge möglichst schonend vorgehen und Schaltfehler vermeiden. Drücken Sie das Kupplungspedal beim Schalten stets richtig durch und sorgen Sie dafür, dass sie den zur Geschwindigkeit passenden Gang einlegen – auch ein Verschalten kann einen Getriebeschaden nach sich ziehen.

Eine Angewohnheit, die bei Fahrern von Automatik-Fahrzeugen von Nachteil sein kann ist das Schalten von der Fahrstufe D in den Rückwärtsgang, solange das Fahrzeug noch ein wenig rollt. Dies stellt eine hohe Belastung für das Automatikgetriebe dar. Sorgen Sie also dafür, dass Sie ganz zum Stillstand gekommen sind, bevor sie eine andere Fahrstufe wählen. Vermeiden Sie unnötig hohe Drehzahlen ebenso wie die gewohnheitsmäßige Hand auf dem Schaltknüppel während der Fahrt. Bei letzterem Fall können sich Vibrationen nämlich auf das Schaltgestänge übertragen und zu höherem Verschleiß am Getriebe führen.

Viele Bergfahrten oder regelmäßiges Ziehen schwerer Lasten können nach einer gewissen Zeit ebenso dafür sorgen, dass Ihr Getriebe einen Schaden davonträgt. Die Vorgeschichte eines Getriebeschadens liegt jedoch nicht immer im Getriebe selbst. Versäumen Autobesitzer eine fällige Reparatur an Schaltgestänge oder Kupplung, kann sich dies über kurz oder lang auch negativ auf jedes Zahnrad im Getriebe auswirken.

Nahaufnahme von einer Person die im Auto sitzt und ihre Hand auf dem Schaltknopf hat

Getriebe kaputt – was nun?

Wie bereits erwähnt, ist die Reparatur eines Getriebeschadens meist sehr teuer – insbesondere beim komplexer aufgebauten Automatik- oder Doppelkupplungsgetriebe. Sie müssen als Autobesitzer also abwägen, ob die Reparaturkosten noch in einem adäquaten Verhältnis zum Fahrzeugwert stehen oder es vorteilhafter wäre, einen Käufer dafür zu finden. Wenden Sie sich am besten an einen Ankauf, wenn Sie Ihr Auto mit Getriebeschaden verkaufen möchten. Anders als an einen privaten Käufer haben Sie hier die besten Chancen, noch einen attraktiven Preis für Ihr defektes Fahrzeug zu erzielen.